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Forschungsgelder

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Ich war heute auf einer Infoveranstaltung der Uni Saarbrücken. Da wurde über das neue Förderprogramm der EU vorgestellt. Mit diesem Programm fördert die EU ab nächstem Jahr für mehrere Milliarden Euro die Forschung in allen Bereichen. Es war sehr interessant zu sehen, wie professionell die saarländische Uni das Eintreiben von Fördergeldern betreibt – und es war erschreckend zu sehen wie dumm sich andere Ländern anstellen.

Unis und Forschungsinstitute finanzieren sich zunächst über die öffentliche Hand. Das ist der Normalfall und man kann mit den so zugewiesenen Mitteln halbwegs gut leben. Daneben gibt es aber immer noch von verschiedenen Institutionen wie dem deutschen Forschungsministerium (BMBF) und der EU spezielle Förderprogramme. Die Beantragung ist ein komplizierter Prozess, verbunden mit viel Bürokratie. Diese Bürokratie ist aber auch verständlich, denn schließlich sollen die Steuergelder ja für die richtigen Projekte eingesetzt werden.

Die EU hat nun ein neues Förderprogramm aufgelegt, das Framework Program 7 (FP7). Dieses Programm umfasst nach aktueller Planung 32 Milliaren Euro. Das ist ein ziemlich großer Batzen Geld. Um an das Geld zu kommen, muss man einen Antrag schreiben. Dazu sucht man sich zunächst einmal mögliche Partner, wobei eine Mischung aus Unis, Forschungsinstituten, industriellen Forschungspartnern und Anwendungspartnern angestrebt werden sollte. Zusammen entwickelt man eine Projektidee und reicht diese mit einer entsprechenden Projektplanung zur Begutachtung ein. Nun wird aber nicht jede beliebige Idee gefördert, sondern das Förderprogramm spricht unterschiedliche Industrien an wie etwa Raumfahrt, Energie, Nanotechnologie, Landwirtschaft und eben auch Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT).

Im FP7 ist der Bereich ICT der größte mit einer Fördersumme von über 9 Milliarden Euro. Dies wird mit der herausragenden Bedeutung für das tägliche Leben aber auch für die Wirtschaft Europas begründet. Der ICT Bereich unterteilt sich nochmal in 7 so genannte Challenges wobei diese Challenges wiederum in so genannte Objectives unterteilt sind. So befasst sich Challenge 2 z.B. mit Robotern und Challenge 5 mit eHealthcare – also der Unterstützung des Gesundheitwesens durch Computer, Software und Kommunikationstechniken.

Wie dem auch sei, ich wollte ja eigentlich was über die Veranstaltung heute schreiben. In dieser wurde eine Grafik gezeigt, wieviel EU Mittel im Schnitt jeder Professor eintreibt, geordnet nach Bundesländern. Das Saarland stand da an erster Stelle. Im Schnitt treibt ein saarländischer Professor doppelt so viele Forschungsgelder ein, wie der durchschnittliche Professor. Ganz traurig sah es hingegen bei Mecklenburg-Vorpommern aus. Dort treibt ein Professor nur etwa ein Drittel der durchschnittlichen Summe ein.

Nun kann man sich natürlich fragen, warum dies so ist. Ein Grund wird sicher sein, wie professionell an der Eintreibung gearbeitet wird. Um an die Mittel zu kommen, steht man im Wettkampf mit Forschern aus ganz Europa. Es reicht daher nicht nur, eine gute Idee zu haben, sondern man muss diese auch richtig verkaufen. So kommt dem Schreiben eines guten Projektantrags eine enorme Bedeutung zu. Allerdings ist das Schreiben von solchen Anträgen nicht unbedingt eine Lieblingstätigkeit von Professoren. Deshalb gibt es an der saarländischen Uni eine extra Abteilung, die sich nur mit solchen Sachen beschäftigt. Entsprechend war die Informationsveranstaltung auch von dieser Abteilung namens Eurice organisiert. Ich denke, sowas sollte man auch in anderen Bundesländern bzw. Unis haben!

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