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SE 2007: Letzter Eintrag

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Am Freitag Nachmittag war es dann endlich so weit. Ich hielt meinen Vortrag. Vor dem Mittagessen gab es noch einen sehr interessanten Vortrag von Andrea Sieber von der TU Chemnitz über eine soziologische Studie in verschiedenen Softwareunternehmen.

Hauptgebäude der Uni Hamburg Zunächst, das Bild zeigt das Hauptgebäude der Uni Hamburg. In diesem Gebäude fanden die Vorträge statt.

Mein Vortrag fand um 15 Uhr statt. Das ist natürlich nicht gerade eine ideale Vortragszeit, da der eine oder andere sich schon auf dem Heimweg befindet. Ich war deshalb doch etwas überrascht, dass es immerhin 50 bis 70 Zuhörer gab und dass am Ende auch 2 bis 3 Fragen gestellt wurden. Hinterher hatte ich auch noch ein interessantes Gespräch mit jemanden aus der Praxis. Von daher hat sich die Sache also schon gelohnt.

Am Vormittag gab es noch viele weitere Vorträge. Es waren einige sehr interessante Praxisvorträge dabei, die versuchten Erfahrungen zu systematisieren und so für die Zukunft nutzbar zu machen.

Ein sehr interessanter und kontrovers diskutierter Vortrag kam von Andrea Sieber der TU Chemnitz. Sie hatte während ihrer Dissertation eine Feldstudie in verschiedenen Softwarefirmen in Deutschland, Russland und in den USA gemacht. Sie führte zunächst Interviews mit den Führungspersonal der meist kleineren Firmen und begleitete die Softwareentwickler über 1 bis 2 Wochen während ihrer täglichen Arbeit. Zusätzlich interviewte sie auch noch die beobachteten Entwickler.

Die so erhobenen Daten (meist schriftliche Notizen oder Interviewmitschnitte) übertrug sie als Texte und analysierte die Texte dann. Dabei konnte sie verschiedene Arbeitsstile identifizieren und so erklären, warum es immer wieder zu Konflikten zwischen den Mitarbeitern kam. Alles was sie sagte konnte ich sofort aus meiner eigenen Erfahrungen bestätigen. Konflikte entstehen, weil verschiedene Mitarbeiter sehr unterschiedliche Ansichten über die Arbeit und die Einsatzbereitschaft haben und weil sich die Mitarbeiter versuchen gegenseitig zu ändern. Ihre Schlussfolgerung war, dass sich die Arbeitsstile nicht ändern lassen, sondern dass die Mitarbeiter einen gemeinsamen Arbeitsstil finden müssen, der die einzelnen Arbeitsstile integriert. Da aber Mitarbeiter von sich aus oft nicht dazu fähig sind, ist es letztendlich Aufgabe von Führungskräften dafür zu sorgen. Interessant fand ich auch ihre Aussage, dass in den Unternehmen eine bessere Konfliktlösungskultur herrscht, in denen der Vorstand nicht aus einer einzelnen sondern aus mehreren Personen besteht. Da hier schon auf oberster Ebene eine Kooperation stattfinden muss, prägt dies auch die darunter liegenden Hierarchieebenen.

Die anschließende Diskussion zeigte aber, dass nicht alle Anwesenden solch einer Betrachtung zustimmen. So wurde diskutiert, dass es in anderen Ingenieurberufen wesentlich effektiver gearbeitet wird, obwohl da genauso viele unterschiedliche Menschen beteiligt sind.

Mir kam dies alles sehr bekannt vor, da ich in meiner Masterarbeit eine sehr ähnliche Forschungsmethode genutzt hatte und für mich zu sehr ähnlichen Ergebnissen gekommen bin. Der Rahmen einer Masterarbeit verbot es allerdings, so globale Aussagen zu treffen. Es ist schön, dass es einige wenige Lehrstühle gibt, die sich auch mit den weichen Faktoren des Software Engineering beschäftigen und man kann sich nur wünschen, dass die verantwortlichen Führungskräfte in der Praxis endlich mal anfangen sich mit solchen Problematiken zu beschäftigen!

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