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OrViA Showcase

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Inzwischen hat sich wieder einiges beim Forschungsprojekt OrViA getan. Das Projekt läuft ja nun schon fast 2 Jahre und es liegen inzwischen Ergebnisse vor, die man auch mal in der Öffentlichkeit zeigen kann. So bereiten die Forschungspartner momentan einen Showcase vor, der auch öffentlich gezeigt werden soll, z.B. beim Stuttgarter Softwaretechnik Forum

Viele Leute reden von SOA und BPM, aber so richtig zeigen kann es noch niemand. Es gibt zwar hier und dort ein paar Fallstudien, aber eine wirklich breite praktische Anwendung findet noch nicht statt. Um dies zu ändern, müssen die potenziellen Anwender über die Möglichkeiten informiert werden. Bis jetzt geschieht dies meist theoretisch, doch langsam muss auch mal ein laufendes System gezeigt werden.

Dieser Verantwortung möchte der OrViA Showcase gerecht werden. Der Fokus liegt dabei weniger auf theoretischen Ausführungen und Powerpoint-Schlachten als vielmehr auf laufender Software mit einem verständlichen realen Beispiel.

Als Beispiel dient die elektronische Melderegisterauskunft. Das klingt kompliziert, ist aber im prinzipiell ganz einfach. Jeder von uns muss seinen Wohnsitz der örtlichen Meldebehörde melden. Kauft man zu einem späteren Zeitpunkt in einem Online-Shop ein und gibt eine Rechnungsadresse an, dann kann der Händler diese Angaben überprüfen lassen. Der Händler fragt bei der Meldebehörde an, ob eine Person X unter der Adresse Y existiert. Der Händler kann aber nicht nach allen Adressen aller Personen fragen. Die Meldebehörden sind in Deutschland dezentral organisiert. Es gibt nicht DIE Meldebehörde, sondern es sind mehrere hundert in ganz Deutschland. Jede Meldebehörde ist für einen definierten Bereich zuständig. Fragt ein Händler also bei so einer Meldebehörde an, dann muss diese zunächst überprüfen, ob der Händler überhaupt die Anfrage stellen darf. Um den Dienst zu nutzen, muss man sich registrieren und jede Abfrage kostet auch Geld. Dann muss die Meldebehörde noch schauen, ob evt. eine Auskunftssperre für den angeforderten Datensatz existiert oder ob es sonst einen Grund gibt, warum man die Anfrage nicht beantworten sollte. Das Meldegesetz regelt dies genau.

Man kann sich sicher vorstellen, dass im Hintergrund eine Vielzahl von Dingen ausgeführt werden müssen, damit solch eine Melderegisterauskunft ordnungsgemäß funktioniert. Im OrViA Showcase wird gezeigt, wie im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern durch die dortige Betreibergesellschaft der öffentlichen IT, dieser Prozess umgesetzt wird. Der Prozes wird zunächst fachlich modelliert und dann in BPEL automatisiert. Im Showcase zeigen wir natürlich nur eine vereinfachte Version des Prozesses, da es sonst nicht sinnvoll erklärt werden kann. Wir werden den Prozess in ARIS SOA Architect modellieren, automatisch nach BPEL transformieren und auf der Oracle BPEL Engine zur Ausführung bringen. Die zur Umsetzung des Prozess benötigten Web Service werden mit Java prototypisch implementiert und auf Apache Tomcat gehostet.

Momentan wird der Showcase implementiert. Wir hoffen, dass wir den Showcase einer breiten Öffentlichkeit vorstellen können. Wir werden den Showcase der Öffentlichkeit erstmalig im Rahmen des Stuttgarter Softwaretechnik Forum Ende November zeigen. Der zugehörige Vortrag trägt den Namen „Vom Geschäftsprozess zum ausführbaren System“.

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