Hartmut, Kafka und die Inchtabokatables
Tags: soundcheck
Kategorie Rest | 1 Kommentar »
Nach all dem gehaltvollen Inhalt der letzten Posts geht es heute wieder etwas weniger bedeutungsschwanger zu und es gibt auch wieder ein Video…
Inzwischen bin ich durch alle drei Teile von Hartmut und ich durch (Teil 1, Teil 2, Teil 3) und muss immer noch schmunzeln. Mir persönlich hat Teil 3 am Besten gefallen, Teil 2 aber ist fast genauso gut. Teil 1, sozusagen das Original, ist nicht ganz so gut, da es eher Kurzgeschichten sind und kein durchgehender Roman. Auch fehlt mir in Teil 1 ein wenig die Abgedrehtheit, die die Geschichte so herrliche unmöglich macht.
Man kann die Hartmut und ich Geschichten von Oliver Uschmann eigentlich nur mit dem Wort hartmutesk beschreiben. Will man dieses Wort verstehen, muss man Kafka bemühen. Da trifft es sich natürlich gut, dass ich im letzten November in Saarbrücken in der „sparte 4“ Kafkas „Die Verwandlung“ gesehen habe. Gespielt wurde das Stück solo von Merten Schroedter und der hat das wirklich gut gemacht. Ich bin kein großer Theatergänger, aber diese Inszenierung fand ich wirklich beeindruckend. Man konnte den Irrwitz der Geschichte und damit das Leid von Gregor sehr schön mitfühlen – einfach wunderbar gespielt. Das Stück steht noch bis April auf dem Spielplan und man sollte sich das nicht entgehen lassen, wenn man hier in der Gegend wohnt.
Doch zurück zu hartmutesk. Bei Kafka beginnen Handlungen meist im Realen, nehmen dann aber einen destruktiven abstrusen Verlauf. Hartmutesk ist das Gegenteil. Eine Handlung beginnt im Realen, nimmt dann aber einen erleuchtenden positiven Verlauf. Aus einer bedrückenden Situation wie Arbeitslosigkeit von Akademikern würde bei Kafka ein Selbstmord folgen, bei hartmutesken Stories hingegen wird daraus ein Institut für Dequalifizierung, um mehr Akademiker für einfache Jobs vorzubereiten.
In diesem Sinne musste ich natürlich jetzt auch nach einem passendem Video suchen, was ähnlich abgefahren ist. Da fielen mir spontan die Inchtabokatables ein. Die Inchtabokatables waren eine Band der 90er, die es leider heute nicht mehr gibt, auch wenn sie versprochen haben, nach 10 Jahren Pause zurückzukehren. Die Musik hat ordentlich gerockt und bei den Konzerten war immer ordentlich Stimmung. Die Texte sind merkwürdig, die Bandmitglieder schräg. Das hier gezeigte Lied heisst Tomatenfisch und es ist Liebeslied – irgendwie.
die Inchties haben mich in meiner Jugend begleitet und ich habe diese geile Band in zahlreichen Konzerten und Auftritten gesehen.
Einzigartig!
Hatte am Ende Sorge, dass alle nicht mehr ganz auf dem Damm waren und befürchtet, dass die Band sich bald auflöst bzw. eine Pause einlegt/ einlegen muss.
Hoffentlich kommen Sie wieder, dann werde ich auf jeden Fall wieder bei den Konzerten dabei sein!
Mirco aus Düsseldorf