Wann ist ein Journal ein Journal?
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In meinem letzten Post über den langen Weg zum Journal Paper kam die Frage auf, wie eine regelmäßig erscheinende Zeitschrift eigentlich zum Journal wird. Deshalb heute der Versuch einer Erklärung.
Es ist natürlich ein berechtigte Frage, was denn nun ein Journal zu einem Journal macht. Schließlich könnte sich ja jede Zeitschrift Journal nennen. Und tatsächlich, es gibt keine offizielle Definition oder sogar eine Zertifizierungsstelle. Man kann sich also nur einer Definition annähern.
Erste Eigenschaft eines Journals ist, dass es meist ein sehr enges Themenspektrum umfasst und die Artikel sich an Wissenschaftler richten. Außer die vielleicht wirklich enorm populären Journals wie Science und Nature, dürften die meisten Journals kaum mehr als ein paar tausend Leser haben.
Zweitens, Artikel, die in einem Journal veröffentlicht werden, unterliegen zunächst einem Review. Wie dieser Review gestaltet wird, ist aber wiederum sehr unterschiedlich. Als der heilige Gral wird sicher der double-blinded Review angesehen. Hierbei weis der Autor nicht, wer die Gutachten anfertigt. Auf der anderen Seite wissen auch die Gutachter nicht, von wem ein Artikel stammt, der zur Begutachtung ansteht.
Drittens, zumindest heute noch werden Journals bei wenigen aber prominenten Verlagen herausgegeben. Dazu zählen sicher Springer, Elsevier, IEEE Press und Wiley & Son. Eine weitere Eigenschaft ist, dass die Artikel eines Journals meist in Literaturdatenbanken auftauchen, damit man sie finden kann. Der Herausgeber eines Journals ist meist eine anerkannte Persönlichkeit im entsprechenden Themengebiet.
Schaut man in meine Publikationsliste unter technische Berichte, dann taucht da ein Artikel in der Fachzeitschrift „Information Management & Consulting“ auf. Der Reviewprozess ist bei dieser Zeitschrift schwach und herausgegeben wird die Zeitschrift von einer Firma. Deshalb zählt eine Veröffentlichung in dieser Fachzeitschrift für mich nicht als Journal Paper, sondern lediglich als technischer Bericht.