Die Eleganz des Igels
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Wie versprochen gibt es zum Abschluss dieses Blogjahres noch einen Beitrag über ein schönes Werk. Muriel Barbery hat mit ihrem Roman „Die Eleganz des Igels“ eine ganz spezielle Liebeserklärung hingelegt…
Der Roman „Die Eleganz des Igels“ von Muriel Barbery erzählt von einer klassischen Romeo & Julia Geschichte. Sie, Renée, ist ein hochgebildeter und belesener Pförtner von einem Appartmentkomplex. Er ist ein neuer Bewohner, der ihre gespielte Unwissenheit als Pförtnerin durchschaut. Dann gibt es noch ein Kind, Paloma, das auch in dem Haus wohnt, aber aus dieser gut betuchten Existenz ausbrechen will. Wie bei Romeo & Julia gibt es einen freudigen Höhepunkt, auf dem alles möglich erscheint, aber dann endet die Geschichte in einem Drama. Ich will nicht zu viel verraten.
Soweit der offensichtliche Handlungsablauf. Meiner Meinung nach ist das Buch eigentlich eine Liebeserklärung an die Sprache. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, das so wunderschön geschrieben ist. Manchmal möchte man Sätze immer wieder lesen, weil sie einfach elegant sind. Und auch im Leben von ihr dreht sich alles um die Sprache und Literatur. Die Pförtnerin verfällt immer wieder in eine völlig aufgeregte Stimmung, wenn einer der Bewohner ihr eine Nachricht hinterlässt, die einen Rechtschreibfehler enthält. Manchmal reicht auch ein nur falsch gesetztes Komma. Sprache und die Fähigkeit sich auszudrücken wird als Zugang zur besseren Gesellschaft verstanden. Genau das scheint dann ja auch bei der Pförtnerin zu klappen, aber dann holt uns das Buch zurück in die Realität durch das dramatische Ende.
Das hört sich echt gut an! Wenn ein Autor heute noch elegant mit der deutschen Sprache umzugehen weiß, dann ist das immer ein Pluspunkt. Und seit dem letzten Roman von Gogolin (thematisiert den Maskulismus auf unterhaltsame Art und Weise), bin ich auch wieder auf den Geschmack guten sprachlichen Umgangs in der Literatur gekommen.
Hi Mike,
die Autorin ist Französin, deshalb ist das Buch auch nur eine Übersetzung. Aber das hat dem Buch nicht geschadet, denn es hat die Übersetzung gut überstanden :-)
Bei dem Titel habe ich sofort an was anderes gedacht.
Wir überwintern nämlich dieses Jahr 2 Igel ;)