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Gedanken aus dem Void: Demokratische Zensur

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Martin stellt auf Des Pudels Kern die Frage, ob es eine demokratische Zensur gibt? Nun, meiner Meinung nach gibt es diese und wir können gerade in der aktuellen Tagespolitik ein sehr trauriges Beispiel beobachten…

Obwohl ich nun schon mehr als 10 Jahre im Netz unterwegs bin, bin ich bis zum heutigen Tag noch auf keine einzige kinderpornografische Darstellung gestoßen. Trotzdem fordert unsere Familienministerin Frau von der Leyen die verbindliche Einführung von Filtern bei Providern, um solche Inhalte zu blocken. Es kann also nicht ihr Ziel sein, mich vor solchen Inhalten zu schützen, denn diesen Bedarf gibt es nicht. Wer nicht danach sucht, wird solche Inhalte auch nicht finden!

Folglich müssen sich diese Filter gegen Menschen mit pädophilen Neigungen richten. Doch welchen Effekt wird so ein Filter bei einem Pädophilen haben, wenn er versucht, eine ihm bekannte Seite mit Kinderpornografie aufzurufen und einen Hinweis bekommt, dass die Seite durch das BKA gesperrt wurde? Nun, zunächst weiß er, dass die Seite nicht mehr sicher ist und er beobachtet wird. Er wird sich also noch vorsichtiger und konspirativer verhalten. Den Ermittlungsbehörden dürfte es somit noch schwerer fallen, die Konsumenten von solchen Angeboten zu finden. Wenn aber der Markt nicht schrumpft, wird das Angebot, und damit der Mißbrauch von Kindern, auch nicht zurückgehen. Weiterhin wird der Ertappte Mittel finden, die Seite trotz Filter abzurufen, denn

  • technisch ist dies kein Problem und
  • der Pädophile muss seine krankhafte Neigung trotzdem befriedigen.

Man sorgt mit solchen Filtern also erst für eine weitere Kriminalisierung der Szene. Besser wäre es, die Server von Anbietern von Kinderpornografie zu übernehmen, um sowohl an die Hintermänner als auch an die Pädophilen ranzukommen.

Wenn die Filter also offensichtlich für den öffentlich angestrebten Zweck nutzlos sind, muss man sich fragen, welches Ziel tatsächlich damit verfolgt wird. Aus meiner Sicht wird hier ganz klar versucht eine Zensurinfrastruktur aufzubauen. Gerechtfertigt wird dies durch eine Emotionalisierung der „demokratischen“ Debatte. Es findet somit ein weiterer Mißbrauch der Kinder statt: Ihr Schicksal wird für ein zweifelhaftes politisches Vorhaben schamlos ausgenutzt. Das nenne ich pervers!

Ein Kommentar to “Gedanken aus dem Void: Demokratische Zensur”

  1. […] In einem älteren Beitrag habe ich schon ausführlich darauf hingewiesen, dass die inzwischen teilweise beschlossene Internetzensur nutzlos für den angedachten Zweck (Verhinderung von Kinderpornographie) ist. Dies sag nicht nur ich, sondern eine Vielzahl von Experten. Nur weil man den Zugang verhindert, wird nicht weniger von diesem Zeug verbreitet. Die Einführung einer Zensur sollte aber genau abgewogen werden in einer freien Demokratie. Wer also nicht will, dass wir ein von staatlicher Stelle gefiltertes Internet wie z.B. in China bekommen, sollte sofort die Petition gegen das Zensurgesetz unterzeichnen. Man muss dazu einen Account auf der Seite des Deutschen Bundestages anlegen, aber das geht alles innerhalb von wenigen Minuten. Inzwischen haben schon über 17.000 Bürger unterschrieben und jede Minute werden es mehr. Man ist also nicht allein mit seinen Bedenken! Ähnliche BeiträgeDie Frau mit den RegenhändenGedanken aus dem Void: Demokratische ZensurGedanken aus dem Void: Was ist denn ultranational?Mikrokredite für die 3. WeltNichtrauchergesetz abschaffen! « Eindruck Ubuntu 9.04 (64 Bit) Sorry, keine Kommentare bislang. […]

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