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Eindruck Ubuntu 9.04 (64 Bit)

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Seit langer Zeit habe ich mich darum gedrückt, meinen Rechner mal neu zu installieren. Der Rechner lief seit Anfang 2006 mit einem Ubuntu (32 Bit Version), das ich regelmäßig aktualisierte. Mit der Zeit gab es dann doch ein paar Seiteneffekte von den diversen Upgrades. Deshalb hab ich jetzt mal die aktuelle 9.04 Kubuntu Version installiert. Ein kleines Fazit folgt…

Die Installation begann natürlich mit einem ausführlichen Backup. Wäre ja doof, wenn am Ende meine Diss weg ist :-) Während der eigentlichen Installation musste ich mal wieder feststellen, dass mein Monitor nicht richtig von Linux unterstützt wird. Das Problem lies sich aber leicht umgehen, da die Installation auch einen Modus mit „sicheren“ Grafikeinstellungen bietet. Trotzdem musste ich nach der Installation noch ausgiebig Zeit darauf verwenden, dass der Monitor in der richtigen Auflösung mit einer vernünftigen Bildwiederholrate betrieben wird. Vermutlich wäre an dieser Stelle jemand ohne langjährige Linux Kenntnisse gescheitert. Der Trick war am Ende, dass ich den kdm schon mit der richtigen Auflösung und Frequenz starte und diese Werte nicht erst nach der Nutzeranmeldung setze.

Die Probleme mit dem Monitor waren dann aber auch das einzig nennenswerte Problem. Ansonsten hat eigentlich alles gut geklappt. Der KDE 4 Desktop sieht hübsch aus und reagiert flott. Flashplayer und diverse Radiostreams funktionieren auch auf Anhieb. Und alle gängigen Texttools wie mutt, vim, screen, mc, zsh, mp3blaster, etc. sind auch in aktuellen Versionen vorhanden.

Theoretisch soll es wohl möglich sein, dass man im KDE Dateimanager Dolphin ein Verzeichnis anklickt und dieses im Netzwerk freigibt. Das hat bei mir nicht funktioniert. Da ich aber meine alten Konfigurationsdateien für Samba noch hatte, war die Einrichtung auch schnell erledigt.

Wirklich überrascht hat mich die Bootgeschwindigkeit. Der Rechner bootet schneller, als mein Windows Arbeitsrechner aus dem Standby aufwacht. Optimiert, etwa durch Abschaltung nicht genutzter Dienste, habe ich den Bootvorgang nicht. Kann also sein, dass sich da sogar noch mehr rausholen lässt. Die Mühe werde ich mir aber kaum machen, da es schon schnell genug ist.

Etwas verwundert hat mich das Fehlen von grafischen Administrationswerkzeugen. Entweder habe ich es noch nicht entdeckt oder es gibt zum Beispiel kein grafisches Werkzeug für die Nutzerverwaltung. Auch der Netzwerkmanager von KDE 4 ist relativ nutzlos, da man dort nicht mal von DHCP auf statische IP Adressen umschalten kann. Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass es entsprechende grafische Werkzeuge nicht gibt. Kann auch gut sein, dass Canonical primär in die Gnome basierte Variante ihrer Distribution investiert und deshalb keine passenden Werkzeuge für KDE zur Verfügung stellt.

Eine weitere positive Überraschung für mich war die gute 64 Bit Unterstützung. Ich hatte schon Anfang 2006 mal probiert meinen Rechner mit einer 64 Bit Version laufen zu lassen, aber damals fehlten viele wichtige Programme. Die 64 Bit Unterstützung meines Prozessors dümpelte seitdem nutzlos vor sich hin. Inzwischen sind alle Hauptanwendungen wie acroread oder Java aber in entsprechenden Varianten verfügbar. Mir ist es mittels getlibs sogar gelungen, die 32 Bit Version von Zattoo zum Laufen zu bringen. Beim Start meckert Zattoo zwar, dass das Flashplugin fehlt, aber funktionieren tut es trotzdem.

Das System fühlt sich auch schneller an. Da ich aber keine Vergleichswerte unter dem Altsystem erhoben habe, kann dieser Eindruck auch an der Freude über ein neues Spielzeug liegen ;-) Fazit: Ich bin wirklich positiv überrascht von der 64 Bit Reife und der guten Multimediaunterstützung. Mal schauen, wie sich das System dann in rund 3 Jahren wieder anfühlt…

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