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Wackeliges Ubuntu Upgrade

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Kategorie Rest | 2 Kommentare »

Beim Start meines Rechners meldete dieser fröhlich, dass die neue Ubuntu Version zur Verfügung steht. Da ich heute Zeit hatte, dachte ich, erledige ich das gleich mal. Leider gab es wie immer beim Ubuntu Upgrade doch einige Probleme…

Normalerweise habe ich immer mindestens 2 Wochen gewartet, bis ich ein Upgrade gemacht habe in der Hoffnung, dass die größten Fehler dann schon beseitigt sind. Das hatte mich in der Vergangenheit aber auch nicht davor bewahrt, dass das Upgrade meist schief lief. Heute war ich deshalb mal mutig und habe gleich ein Upgrade gewagt und wurde für diesen Mut auch wieder nicht belohnt :-(

Zunächst lief alles wunderbar. Die neuen Pakete wurden runter geladen, installiert und das System bootete danach auch ordnungsgemäß. Beim KDE Start gab es dann aber schon einige Fehlermeldungen. So stürzte der Akonadi Server von KDE ab. Weiterhin wurde ein Kernel Fehler festgestellt (der wahrscheinlich ein Fehlalarm ist). Diesen Fehler kann man mit apport-kde dann auch gleich an die Entwickler leiten, allerdings hat das Programm auch einige Macken. Nachdem es mich bei jedem Neustart nun erneut zum Berichten des Fehlers aufgefordert hat, habe ich das Ding kurzerhand abgeschalten. Dazu muss man die Datei /etc/default/apport ändern und die Zeile

enabled=1

in

enabled=0

ändern.

Danach lief das System recht gut, aber ich wollte natürlich auch grub2 nutzen, was ja eine der wesentlichen Verbesserungen in Ubuntu 9.10 ist. Beim Upgrade von Ubuntu 9.04 wird grub nicht automatisch aktualisiert. Ich habe deshalb über aptitude das neue Paket nachinstalliert. Das Setup schien auch recht clever zu sein. Zunächst hat es den alten grub da belassen, wo er war und lediglich aus dem alten grub über den chainloader Mechanismus den grub2 aufgerufen. So konnte man testen, ob grub2 wirklich sauber die verschiedenen Systeme bootet ohne die Gefahr eingehen zu müssen, dass man sich von seinem System ausschließt.

Als abschließenden Schritt muss man den alten grub entfernen, da man sonst auf die Dauer immer 2 Bootmanager benutzen würde. Dazu führt man folgendes Kommando aus:

sudo upgrade-from-grub-legacy

Auch das schien zu funktionieren. Allerdings fragt einen das Ding, in welchem Bootsektor man grub2 installieren möchte. Ich habe kurzerhand ohne viel Nachdenken den Bootsektor meiner ersten Platte (/dev/sda) ausgewählt. Das war nicht schlau, da sich danach das System nicht mehr booten ließ…

Die Rettung bestand darin, dass ich mir die Server Ausgabe von Ubuntu in der 64Bit Version als ISO Image runter geladen und gebrannt habe. Mit diesem konnte ich dann aus dem Bootloader heraus mein eigentliches System wieder starten („booten von erster Festplatte“). Einmal wieder auf dem System, habe ich dann grub2 noch im Bootsektor der zweiten Platte mit folgendem Kommando installiert:

sudo grub-install /dev/hdb1

Danach ging dann auch wieder alles. Mir ist aber völlig unklar, warum dieser Assistent dies nicht selbst sauber erledigen konnte, denn schließlich stand in der alten grub Konfigurationsdatei ja der gewünschte Bootsektor drin?! Die absolute Mehrheit der Nutzer dürfte mit der Frage nach dem Bootsektor überfordert sein. Auch Ende 2009 ist es damit noch ein sehr langer Weg für Linux bis zur allgemeinen Benutzerfreundlichkeit…

2 Kommentare to “Wackeliges Ubuntu Upgrade”

  1. Linux-Nuter sagt:

    Also wenn man zu blöd ist zu wissen, wo man seinen Scheiß bootsektor sitzen hat, dann ist man zu blöd für Computer allgemein und sollte sich einen Rechenschieber kaufen.

  2. Sebastian sagt:

    Über welch gepflegte Ausdrucksweise doch manch Zeitgenosse verfügt…

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