Die Wolke bleibt
Kategorie Berlin | 2 Kommentare »
Ich schaue gerade in den klaren Abendhimmel von Berlin und kann keine Staubwolke sehen. Trotzdem sind Tegel und Schönefeld gesperrt. Ich glaube, diese Wolke bleibt. Erst wurde Tempelhof geschlossen, jetzt alle deutschen Flughäfen. Wir werden nicht zur Normalität zurückkehren können. Alles hat sich geändert. Das Islandvulkanmärchen ist nur der Versuch Massenunruhen zu vermeiden. Die Wahrheit wäre nicht kontrollierbar gewesen. Alles bleibt am Boden, die Menschen kehren zum Leben von einer Überschallreise zurück. Die ökologische Denkwende ist geschafft!
Na na na! So etwas erwarte ich in meinem Block zu lesen, aber nicht hier.
Na da nutze ich eben diesen Eintrag doch gleich, um auf Zettels Artikel „Hilft nur die Öko-Diktatur?“ aus seiner Serie „Deutschland im Öko-Würgegriff“ hinzuweisen.
Schönes fluglärmfreies Wochenende wünsche ich.
Mir geht es hier nicht um eine Öko-Diktatur, sondern um die Dramaturgie der Wolke. Ich finde die Wolke und ihre Entstehung höchstgradig poetisch. Ein hochentwickelter Teil der Erdzivilisation wird durch eine Nicht-Naturkatastrophe, denn schließlich ist es der Sinn eines Vulkans Asche auszuspeien, entschleunigt. Die Menschen beginnen zu erkennen, wie es ist, wenn sie verzichten müssen. Sie spüren es. Das sind Erfahrungen und Erkenntnisse, die 20 Jahre Weltumweltgipfel von Rio bis Kyoto nicht gebracht haben. Das finde ich höchst bemerkenswert.