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Community Management

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Kategorie Web | 1 Kommentar »

Hin und wieder treffe ich den einen oder anderen aus meiner Zeit als Promovent im Bereich SOA und ARIS. Häufig wird angenommen, dass ich mit diesen Themen immer noch viel zu tun habe und die Verwunderung ist dann immer etwas groß, wenn ich erkläre, was ich heute eigentlich mache. Deshalb heute mal ein kurzer Einblick in mein aktuelles Aufgabengebiet: Community Management.

Schon vor Abgabe meiner Promotionsarbeit hatte ich mich entschieden, nicht weiter im Forschungsbereich aktiv zu sein. In mancher Hinsicht bedauere ich es, schließlich gab es doch viele schöne Reisen auf Kosten des Steuerzahlers ;-)

Glücklicherweise hatten wir bei der IDS Scheer schon seit einiger Zeit einen Vorstoß im Bereich Social Media mit dem ARIS BPM Blog gewagt. Anfang 2009 sollte die ganze Sache auf eine breitere Basis gestellt werden, um die Verbreitung der kostenlosen Modellierungssoftware ARIS Express und der ARIS Methodik allgemein zu fördern. Deshalb wurde ich mit dem Aufbau und der Etablierung der ARIS Community beauftragt. Ich glaube, das ist mir bis jetzt auch ganz gut gelungen, denn innerhalb eines knappen Jahres gibt es heute schon mehr als 40.000 Mitglieder.

Worin besteht nun die Arbeit beim Aufbau solch einer Plattform? Zunächst, die Aufgaben sind vielschichtig. Relativ klar ist, dass man sich um die Entwicklung einer technischen Lösung kümmern muss, also klassisches Entwicklungsmanagement. Glücklicherweise gibt es heutzutage eine Vielzahl von OpenSource Software zum Aufbau und Betrieb einer Online Community. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich mal auf das eine oder andere Detail der eingesetzten Lösung eingehen, denn ich bin überzeugt, dass man momentan kaum effizienter und schneller solch eine Community aufbauen kann, als mit dem CMS Drupal.

Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Koordination, also Projektmanagement. Dazu gehört die Überwachung des Fortschritts, die kontinuierliche Erfolgskontrolle anhand von messbaren Größen (KPIs), die Betreuung und Einarbeitung von Teammitgliedern, Berichte an die Auftraggeber, etc.

Einen Aufgabenkomplex, den man auf keinen Fall unterschätzen sollte, ist das interne Lobbying. Es gilt interne Bedenken zu zerstreuen und Unterstützung zu organisieren. Zum Beispiel sind naturgemäß Rechtsabteilung, Presseabteilung (PR) aber auch Investor Relationships nicht unbedingt begeistert, wenn plötzlich eine offene Kommunikationsplattform entsteht, die man nicht mehr kontrollieren kann. Daneben gilt es Unterstützer zu finden, etwa Mitarbeiter, die schon Jahre für eine solche Plattform kämpfen, bis jetzt aber immer an Bedenkenträgern gescheitert sind.

Neben der internen Kommunikation steht natürlich auch die externe Kommunikation, also Marketing und Pressearbeit (PR). Hier gilt es die richtigen Kollegen zu finden, die auch Spaß an solch einer Plattform haben und es nicht bloß als einen weiteren Marketingkanal verstehen, um den sie sich kümmern müssen. Eine essentielle Frage ist, die notwendige Aufmerksamkeit für die neue Plattform noch vor dem Start zu generieren. Auch hier haben wir, denke ich, eine ziemlich gute Strategie gefunden, denn schließlich hatten sich schon mehr als 900 Personen zum Betatest von ARIS Express angemeldet.

Neben Entwicklungsmanagement, Projektmanagement, interner und externer Kommunikation gilt ein wesentliches Augenmerk den Nutzern, sobald diese auf die Plattform aufmerksam werden. Wichtig ist, dass Erwartungen auf das Erreichbare abgestimmt werden, denn nichts ist schlimmer, als wenn Nutzer mehr erwarten, als was man tatsächlich leisten kann. Auch müssen Nutzer im Rahmen des Nutzermanagements ständig betreut werden, damit sie sich langfristig an die Plattform binden und für Mund-zu-Mund Propaganda sorgen.

Schon an diesem kleinen Überblick erkennt man, dass das Thema Community Management wesentlich mehr ist als die Installation einer Community Software und dem Anlegen eines Twitter Accounts. Demnächst gibt es weitere Beiträge zum Thema Community Management am Beispiel ARIS Community. Ich freue mich natürlich über Anregungen, denn natürlich will ich wissen, was den einen oder anderen vielleicht an dem Thema noch interessieren könnte.

Ein Kommentar to “Community Management”

  1. […] meine Arbeit als verantwortlicher Community Manager der ARIS Community bekomme ich z.B. häufig Kontaktanfragen in Social Networks von Personen, die ich nie zuvor […]

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