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Ich bin ein Freund von ByteFM

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Ich bin mit Radio aufgewachsen. Schon zu Grundschulzeiten habe ich, sobald ich zu Hause war, immer das Radio eingeschalten. Damals lief DT64. In den ersten Jahren nach der Wende war DT64 noch am Zahn der Zeit, man konnte z.B. die Entwicklung des Jungle und Drum’n’Bass wöchentlich live aus London miterleben. Irgendwann wurde es als Formatradio MDR Sputnik abgewickelt. Seit dann gab es nur noch Einheitsbrei. Internet gab es Mitte der 90er für mich noch nicht. Einzig Corax war später ein Lichtblick.

Heute sieht das anders aus. Der bewusste Hörer ist nicht mehr auf das regionale Einerlei angewiesen, sondern kann aus einem weltweiten Angebot wählen, ohne sich die Ohren mit Langwelle zu verquietschen.

Ein Stern am deutschen Radiohimmel ist ByteFM. Es sendet ausschließlich per Internetstream und man kann es entweder per Browser oder mit einem Internetradio empfangen. Das Programm von ByteFM besteht ausschließlich aus moderierten Musiksendungen und DJ Mixes. Es gibt keine Nachrichten, keinen Verkehrsfunk und keine Werbung. Die Musiksendungen sind redaktionell betreut und decken so ziemlich jede Strömung unserer heutigen und gestrigen Musik ab (Rock bis Pop, Elektro bis House, Soul bis R&B, Jazz bis HipHop, aber keine Klassik). Das ist sozusagen das All Inclusive Radio für Leute mit breitem Musikgeschmack ;-)

Wie ByteFM sich genau finanziert, ist mir schleierhaft. Vielleicht gibt es einen Mäzen oder es reichen wirklich die Zuwendungen der auf der Homepage gelisteten Sponsoren aus, um Redakteure und Technik zu finanzieren. Warum schafft es eigentlich der öffentliche Rundfunk mit zig Milliarden pro Jahr nicht ein vergleichbares Programm anzubieten?

Man kann ByteFM auch persönlich unterstützen, entweder durch Spenden oder durch Beitritt in den Förderverein. Genau das hab ich jetzt getan und bin jetzt ein offizieller Freund von ByteFM. Als Freund von ByteFM hab ich nicht nur das Recht ein gutes Gefühl  zu haben, sondern ich kann zum Beispiel auch auf das Programmarchiv zugreifen und mir verpasste Sendungen anhören.

Hoffen wir, dass dieser Sender uns noch lange mit diesem Niveau erhalten bleibt und Redakteure und Programmchefs anderer Sender inspiriert. Und vielleicht erlebe ich ja noch den Tag, an dem mit den Rundfunkgebühren wieder Qualitätsjournalismus und Kultur finanziert wird und nicht hunderte gleichklingende regionale Dudelfunks. Ob ich das noch als Weihnachtswunsch abgeben kann?

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