Die digitale Bücherei in Berlin
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Ich bin begeistert! Nein, nicht, weil ich es nach Monaten endlich mal wieder schaffe einen echten Blogbeitrag zu schreiben, sondern weil ich die VOeBB24 für mich entdeckt habe. Hinter diesem schwerfälligen Begriff verbirgt sich die Onlineausleihe der öffentlichen Berliner Bibliotheken. Als Berliner sollte man sich die mal näher anschauen, denn so kommt man ganz leicht und legal an Lesestoff für sein digitales Endgerät des Vertrauens. Doch wie funktioniert das genau?
Wenn man sich in einer der öffentlichen Berliner Bibliotheken für eine Jahresgebühr von nur 10 Euro anmeldet, bekommt man neben einem Benutzerausweis auch ein schickes Onlinekonto. Mit diesem kann man im Katalog recherchieren, sich für eine kleine Gebühr Bücher aus anderen Zweigstellen liefern lassen oder auch nur kurz vor knapp noch schnell eine Ausleihe verlängern. Mit den gleichen Zugangsdaten kann man sich auch auf der Seite der digitalen Berliner Bibliothek anmelden. In dieser gibt es ausschließlich digitale Medien wie Bücher, Zeitschriften, Hörbücher und Musik.
Hat man etwas im Katalog gefunden, schaut man, ob momentan ein Exemplar vorhanden ist. Falls ja, klickt man „Ausleihen“ und schon landet die Datei auf dem eigenen Rechner. Bücher und Zeitschriften stehen immer als PDF zur Verfügung. Diese lassen sich nur mit dem Adobe Reader öffnen, da in den PDFs ein Verfallsdatum eingebaut ist. So kann man das PDF einer Zeitschrift nach 4 Stunden nicht mehr öffnen. Bücher lassen sich meist 7 Tage lesen. Falls die Zeit nicht reicht und ein Exemplar verfügbar ist, kann man es später einfach nochmal ausleihen.
Einige Bücher werden auch im ePub Format angeboten. Diese kann man dann auch auf einem mobilen Endgerät lesen. Ich habe jetzt nicht recherchiert, ob man mit Adobe DRM geschützte PDFs auch auf iPhones und Androids öffnen kann, geht aber vermutlich. Inzwischen gibt es auch schon eine App für smarte Telefone, die den sinnigen Namen Onleihe trägt. Ich habe dieser aber nicht ausprobiert, da das Display meines Endgeräts zu klein ist, um entspannt lesen zu können.
Der Katalog ist größer, als ich erwartet habe. Insgesamt sind es über 10.000 Titel. Spannend finde ich die Auswahl an Zeitschriften. Da gibt es z.B. Spiegel, ZEIT, Handelsblatt, Brandeins und WiWo. Auch bei IT Büchern bin ich fündig geworden. Oft interessieren mich nur wenige Kapitel. Dann ist eine Onlineausleihe genau richtig.
Insgesamt eine absolut spannende Sache. Vielleicht werden wir in absehbarer Zeit nur noch digital ausleihen, da sich die Bibliotheken so auch Lagerplatz und Transport sparen können. Theoretisch könnten auch Städte gemeinsam solch ein Angebot betreiben, um die Kosten untereinander aufzuteilen. Selbst in solch einem angestaubten Bereich wie lokaler Bücherei geht es also voran!