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ein Blog für den geneigten Leser

Bloggen ist besser als Facebook et al.!

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Kategorie Web | 6 Kommentare »

Schon vor 5 Jahren schrieb ich an dieser Stelle, dass soziale Netzwerke wie Facebook, Google+, XING, usw. Inseln im Internet sind und dem Grundgedanken eines offenen Mediums widersprechen. Seitdem ist es nicht besser geworden. Viele Menschen leben nur noch im bevorzugten Netzwerk. Diesen Zustand haben jetzt wieder einige prominente Netzaktivisten aus Deutschland und Übersee thematisiert und zu einer Rückbesinnung auf die offenen Werte des Internets aufgerufen. Fazit dieser Artikel: Bloggen gehört zu einer offenen pluralistischen Gesellschaft!

Auch ich bin kein übergroßer Freund sozialer Netzwerke. Mein Facebook Konto habe ich letzten Sommer gelöscht und G+ und Twitter nutze ich nur sporadisch. Trotzdem muss auch ich die Tendenz akzeptieren, dass es hier selbst auf provokative Artikel keine Kommentare gibt und ich wesentlich mehr Rückmeldungen auf G+ Beiträge erhalte. Als Konsequenz habe ich vor einiger Zeit ein kleines WordPress Plugin geschrieben, um zumindest meine öffentlichen G+ Beiträge hier im Blog automatisch zu verlinken.

Trotzdem bin ich mit dem Zustand nicht zufrieden. Die Diskussionen sind eingeschlafen und die wenigen erfolgreichen Blogs beschäftigen sich mit massentauglichem aber irrelevanten Konsummüll wie Gadgets, Celebrities und Selbsthilfe. Quasi RTL2 für Netzbürger.

Bleibt nur die Flucht nach vorn: Ich werde selbst wieder häufiger bloggen! Vielleicht baue ich auch ab und zu Rechtschreibfehler ein, um zumindest die Germanisten unter dem geneigten Leser zu einem Kommentar zu nötigen. Und wenn das alles nicht hilft, habe ich zumindest die Gewissheit, dass mein Geschwafel noch im Netz auffindbar ist, wenn Facebook & Co. schon längst nicht mehr sind ;-)

6 Kommentare to “Bloggen ist besser als Facebook et al.!”

  1. Bens sagt:

    War das WP plugin http://wordpress.org/extend/plugins/g-crossposting/ bei diesem Artikel hier im Spiel?

  2. Sebastian sagt:

    Nein, ich verfolge ab sofort wieder eine „Blog zuerst“ Strategie, also erst bloggen, dann Link zum Beitrag über soziale Netzwerke verbreiten. Das ist zwar eine etwas angestaubte Strategie, aber dann habe ich ein besseres Gewissen ;-)

  3. Bens sagt:

    „Blog zuerst“ … so kann man aus (verschiedenen) social networks auf den Blogpost referenzieren und von da Leser anziehen. Allerdings kann man so herum den Blogpost nicht (oder schwieriger) automatisiert um social network features (likes, etc.) anreichern.

  4. Sebastian sagt:

    Ja, und vermutlich sind 99% der Leute zu bequem ein Kommentar außerhalb ihrer Komfortzone (lies: Social Networks) zu hinterlassen :-/

  5. Matthias sagt:

    Stimmt.
    Beim kommentieren dort ist der Name schon eingestellt. Man muss keine Captchas übersetzen. Der Kommentarfeed wird automatisch abonniert und die neuen Blogeinträge gleich mit. Und man weiss schon vorher, wie es funktioniert, weil es immer der gleiche Ablauf ist. Länder als bei Webseiten, wo jeder nach eigenem Gusto bastelt und hofft die Usebilityerichtlinien gut umzusetzen.

    Der Anteile derer die ich kenne, die nicht wissen dass es mit RSS eine Möglichkeit gibt Blogs zu abonnieren ist sehr gross. Sie wissen also nicht mal, dass es zu den Netzwerken noch wirkliche Alternativen gibt.

    Deinen Beitrag las ich komischer weiße auch erst bei Google und dann hier, auch wenn ich einen eigenen Onlinefeedreader habe, in dem ich auch regelmäßig schmökere. Ein Widget fürs Tablet habe ich dafür aber noch nicht. Für Google+ schon.

    Aber ja, selber Folgen ist nachhaltiger. Wenn man selber die Ausdauer hat, gibt es das eigene Blog länger als Facebook und Google+ zusammen und vielleicht sogar länger als Google.

  6. Thomas sagt:

    Da ich selbst eine Dissertation im Industrieumfeld schreibe und deine Blogs dazu mit einem zustimmendem Nicken gelesen habe (irgendwie bin ich über deine Dissertation auf deinen Blog gestoßen). Naja, nun jedenfalls verschlägt es mich wieder mal hierher.
    Zum Thema – ich selbst hatte noch nie eine Facebook, G+, #insertnetworknamehere#-crap account, da ich schon generell zu Beginn der Netzwerk-Blase vor ein paar Jahren, das ganze Konzept in Frage gestellt habe. Auch ich bin Verfechter des freien Netzes und finde diese Insel-Lösungen (wie du sie ganz treffend bezeichnest) -mal abgesehen von der zwangsneurotischen Selbstdarstellung- als negative Entwicklung seit bestehen des Internets. An solchen Missbrauch seiner Kernidee und Motivation hätte selbst Tim Berners-Lee nicht gedacht.

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